Pressestimmen:

Ludwigsburger Kreiszeitung, 27. März 2007

Von der Lust auf romantische Gedichte
Tübinger Künstler interpretieren Mörike und Co. neu - Mut zu Ungewöhnlichem

Sie nennen sich „Eduards Erben“ und tragen die Gedichte von Eduard Mörike und anderen Dichtern der Schwäbischen Romantik in zeitgemäßen Eigenkompositionen vor: Schauspieler Rupert Hausner vom Landestheater Tübingen und seine drei Musiker, die ihn begleiten.

Bei ihrem Auftritt im Werkzentrum Weststadt im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Literatur-Werk“ bewiesen die Künstler, welche Ausdruckskraft in den „schwäbischen Klassikern“ steckt - wenn man sie zeitgemäß präsentiert.
Bernhard Mohl, der die Musik komponierte, zeigte dabei den Mut ungewöhnlicher Zuordnungen. Blues, Country, aber auch volkstümlich oder folkloristisch angehauchte Musik unterstrichen die Aussage der Gedichte teilweise beinahe respektlos, aber immer auch mit Achtung vor dem Werk der Dichter.
„ Wir wollen Lust auf die Texte der Dichter machen“, sagen die vier Künstler. Und zwar, indem sie den Zuhörern vor Augen führen, welches Potential in den Gedichten steckt. Liebe und Weltschmerz kommen zur Sprache, mal gelesen, meist aber gesungen und oft auch mit einem Anklang von Choreographie.
Rupert Hausner inszeniert dabei mit seiner Stimme die Stimmungen, die ihm die Musik vorgibt. Er plaudert und erzählt über die Dichter, versucht, sie nicht nur durch ihr Werk, sondern auch mit Geschichten zu machen. Das trifft besonders auf Wilhelm Waiblinger zu, den Jugendfreund Mörikes, den inzwischen beinahe vergessenen Dichter, dessen Gesänge aus Capri bei der Programmgestaltung eine zentrale Rolle spielten.
Die Instrumentierung, Bernhard Mohl mit Geige und Bass, Christian Ther mit Akkordeon und Gitarre sowie Christian Schlegel mit unterschiedlichen Percussionsinstrumenten unterstrich ähnlich wie die Komposition die Inhalte. Dabei hatten die Musiker ganz nebenbei die Chance zu zeigen, wie gut sie unterschiedliche Musikstile beherrschen. Dem Publikum gefiel es und es gab mehr als nur artigen Applaus.

Uwe Czier

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