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„Yy, kaa, koo!” von Jääräpäät
(Reutlinger Generalanzeiger, 18.8.2004)
Wenn einem der Sommer zu heiß, heiter und hektisch wird, findet
man bei der wunderschönen Musik Jääräpääts
Zuflucht. „Yy, kaa, koo!” heißt die CD, die das Tübinger
Trio veröffentlicht hat.
Laura Ryhänen (Gesang), Bernhard Mohl (Geige, Gesang) und Christian
Ther (Akkordeon, Gitarre, Gesang) interpretieren alte Lieder und traditionelle
Volksweisen aus Finnland voller Melancholie und Sehnsucht. „Das Hören
einiger Stücke dieses Albums kann zu Niedergeschlagenheit und trübseeliger
Gemütsverfassung führen”, machen sich Jääräpäät
über die eigene Schwermütigkeit lustig. Tatsächlich scheinen
der Gesang, die Gitarre und die Geige zwischen Liebeskummer und Zigeunerromantik,
Rezitativ und im Dreivierteltakt alle Traurigkeit der Welt in sich aufzusaugen.
Mal singt Laura Ryhänen ganz allein von den Sternen, die am Himmel
funkeln („Tähtilaulu”), mal kommen die Stücke ohne
Worte aus und verarbeiten schwelgerisch sieben Minuten lang ein einziges
Thema („Mahlun marssi”).
Dass Jääräpäät trotz des folkloristischen Liedguts
keine Traditionalisten sind, hat das Trio durch seine Zusammenarbeit mit
dem Tübinger Drum’n’Bass-Label Santorin bewiesen. Eine
Tanzclub-kompatible Version von „Nuku nuku nurmilintu”, das
die CD eröffnet, wurde auf der „Ambassadors 2”-Kompilation
veröffentlicht, fehlt leider aber auf „Yy, kaa, koo!”.
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